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Großsteinhausen ging der Forstwirtschaft voran ?
20.04.2023
Die Welt dreht sich schnell – bleiben wir stehen, fallen wir zurück. Das spüren
sogar Waldbesitzende und Förster mit Ihrem Wald, der eigentlich eine stetige
Betrachtung bedarf:
Die Klimakrise mit den Dürrejahren der vergangenen 4 Jahre zeigen uns
augenscheinlich, dass der Wald an diese Schnelligkeit der Veränderung nicht
angepasst ist, die alten Bäume sterben – fasst unabhängig der Baumart! Ganze
Landstriche ähneln eher einer Mondlandschaft als einem Wald – dicke Bäume
werden erst die Kinder unserer Enkel dort wieder erleben!
Ja, die Region um Großsteinhausen ist da eher verschont geblieben, die voran
beschriebenen Bilder kommen aus dem Westerwald, Hessen, Siegerland,
Sauerland, Harz, etc….
Warum? Aufgrund der vielen Fichtenmonokulturen auf ungeeigneten
Standorten, diese werden als erste Opfer der Klimakrise.
Um die Belastungen für die Waldbesitzenden abzupuffern und v.a. die nicht-
wirtschaftlichen Leistungen des Waldes an die Gesellschaft weiter durch die
Bewirtschaftung des Waldes aufrecht erhalten zu können, hat die
Bundesregierung ein neues, einmaliges Förderprogramm ins Leben gerufen,
das „Klimangepasste Waldmanagement“. Damit sollen die
Allgemeinwohlleistungen des Waldes (Erholungsleistung, Wasserreinhalte- und
rückhalteleistung, Luftreinhaltung, Co²-Bindung, Erosionsschutz, etc…)
sichergestellt werden.
Wenn sich die Waldbesitzenden 12 Bewirtschaftungskriterien verpflichten, die
der Allgemeinheit durch eine schonende und zukunftsorientierte Waldwirtschaft
zu Gute kommen, erhalten Sie bis zu 100 Euro/ha Waldfläche, und das jährlich!
In den letzten Wochen hat sich die Ortsgemeinde Großsteinhausen intensiv mit
diesen Kriterien auseinandergesetzt und gemeinsam mit Ihrem Bewirtschafter,
dem Unternehmen Schmitz-Waldwirtschaft sowie Ihrem kommunalen
Forstrevierleiter (das kleinste Forstrevier in Rheinland-Pfalz!) geprüft, ob ein
Förderantrag gestellt werden kann und die Kriterien zukünftig eingehalten
werden können.
Und siehe da, wer hätte es gedacht: Sämtliche Kriterien wurden bisher schon
durch das Bewirtschaftungskonzept und die naturnahe Ausrichtung in der
Waldbewirtschaftung des 62 ha großen Großsteinhausener Gemeindewaldes
eingehalten!
Das entscheidende Kriterium der angepassten Wildbestände für eine natürliche
Verjüngung des Waldes wurde vor einigen Jahren schon in einem neuen
Bejagungskonzept in die nötige Richtung entwickelt.
Sogar die 5% Flächenstilllegung als Kriterium wären theoretisch schon erreicht,
muss aber neu definiert werden, da diese Flächen schon einem Ökokonto
zugeordnet wurden.
Stolz konnte die Fortführung des bisherigen Konzeptes in der Waldwirtschaft
beschlossen werden, da hierdurch der bisherige unkonventionelle Weg der
Großsteinhausener durch Politik und Gesellschaft bestätigt werden kann. Die
Großsteinhausener blicken mit Ihrem Wald in eine verhältnismäßig entspannte
Zukunft.